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Pageturner:

  • daehlert
  • 5. Feb.
  • 2 Min. Lesezeit

Das Buch für schlaflose Nächte. So spannend, dass man es verschlingt bis zur letzten Seite. Was beim Essen als ungesund gebrandmarkt wird, gilt als Graal des Romanschreibers - behauptet zumindest ein Tutorial auf der Webpage 'meiner' Selfpublishing Plattform.

Langweilige Bücher, Pflichtlektüre im Schulunterricht: Wer einen Nobelpreis erhalten hat, darf das machen. Wir übrigen 99.99 Prozent Schreibwilligen sind auf Gedeih und Verderb dem Gefallen des Lesepublikums ausgeliefert. Aber will es tatsächlich nur den Big Mac für den raschen, gierigen Mampf? Wird mein Buch weiter empfehlen, wer am nächsten Morgen mit Magenverstimmung erwacht? Oder, besser gesagt: Den Wecker überhört und auch nach einem dreifachen Espresso nicht wach wird?

Nein: 'Destination Dreamworld' ist kein Pageturner, denn die 'erotische Dynamik des Lebens' ist, zum Glück, meistens kein Thriller. Auch das Alltagsgeschehen wirkt stimulierend, aufregend, wenn wir ihm mit Liebe begegnen. Quelle des Zitats? Seite eins, mein Vorwort.

Wer das Buch nach ein paar Kapiteln zur Seite legt, weil er: die Dreamworld im Schlaf, oder sie: erotische Dynamik noch live geniessen möchte, hat mein volles Verständnis. Am nächsten Tag erinnern sie sich beim Joggen oder während einer langweiligen Videokonferenz unvermittelt an Zoé: Ist die Winzerstochter vielleicht doch eine Manipulatorin, wie Viola Bischof behauptet? Darum lesen sie weiter. Wie sollen sie sonst erfahren, wie Valerie nach den Herbstferien klarkommt...?

Erträgliche Spannung hat auch ihr Gutes: Wir flitzen nicht bloss durch die Seiten, haben Zeit und Musse für den Sonnenuntergang am Genfersee. Obschon wir gerade rätseln, ob Zoé ihren grenzwertigen Plan heute Nacht tatsächlich umsetzt... Da geht es nicht um Mord und Totschlag oder den knapp verhinderten Weltuntergang. Aber um Ja oder Nein und strapaziertes Vertrauen. Dinge, die uns persönlich angehen.

Seit ich schreibe, lese ich langsamer. Sogar einen guten Krimi bewältige ich in mundgerechten Happen. Das erlaubt mir nachzudenken, ob die Geschichte nicht nur spannend, sondern auch glaubwürdig ist: Ich möchte schliesslich dem Autor auf die Schliche kommen.

Die 'Story', die ich schreibe, ist kein von vorneherein ausgeklügelter Plot. Wie ich sie schreibe, ist hingegen durchdacht. Buchstäblich. Nur wenige der 87'000 Wörter habe ich nicht hinterfragt, ausgetauscht, umgestellt, herausgelöscht. Erst die neunte Version kommt zur Publikation. Darum liegt mir daran, dass die Lesenden aufnahmefähig bleiben: Für Einzelheiten und Botschaften. Sie sollen nicken. Lächeln. Die Stirn runzeln: Hat Dähler recht, oder ist er bloss ein manipulatorischer Gedankenzugverkehrsleiter?

'Ce train continue à destination de...' Dreamworld. Bitte sitzenbleiben! Coming soon...

Mehr zur Entstehungsgeschichte unter 'Chronologie' auf gedankenzug.ch

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