Saure Gurken
- daehlert
- 27. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Vor ungefähr einem Jahr hat sich Ungeheuerliches ereignet: Ich habe meine Frühstückgewohnheiten geändert! Ich wurde dazu angehalten. Mehrmals. Mit überzeugenden Argumenten: Ich bin bestimmt nicht leicht beeinflussbar, aber doch nicht komplett beratungsresistent.
Revolution in der Küche: Morgens um sieben, wenn ich die NZZ anklicke und infolgedessen die Welt noch in Ordnung ist, esse ich eine Konfi- oder Honigschnitte weniger, dafür eine Portion Proteine. Rührei mit Speck, gekochtes Ei mit einem Stück Vacherin, Chèvre oder Brebis: Es gibt Unangenehmeres. Man kann sich daran gewöhnen.
Zum neuen Ritual gehört... ein Cornichon. So gesehen ist bei mir nun andauernd Sauregurkenzeit, das gefürchtete Sommer- oder Festtagsloch der Medienberichterstattung. Auch der private Blogger ist nicht davor gefeit: Flaute. Dabei passiert doch gerade so viel: Trump macht nie Ferien. Eben. Es passiert zu viel. Trump wiederholt seine Kapriolen so oft, dass niemand mehr überrascht ist: Weitere Meinungsäusserung überflüssig.
Der Papst ist gestorben? Schon als er noch lebte, hat er mich nie besonders interessiert. Mein Beileid an die armen Römerinnen und Römer: Die hätten, bei Gott, genug zu beissen am Heiligen Jahr und dem ganz normalen Touristenwahnsinn.
Moment: Der geschasste WEF-Patriarch mit fehlendem Fingerspitzengefühl und den 'schwab'-beligen Entschuldigungsversuchen! Das ist ja ein Ding... Aber Klaus Schwab triggert mich auch nicht: Einer mehr, der über die eigenen Beine stolpert. Brabeck und die Lagarde werden es schon richten.
Dann eben Eisenbahn! 14 Milliarden für das Basler Herzstück: Aiaiai! 2080? Das erlebe ich nicht mehr, also muss ich mich auch nicht darüber aufregen. Je teurer, desto fragwürdiger, so gewinnt am Ende doch noch die Vernunft. Eine Lösung mit teilweise unterirdisch geführtem Tram, vielleicht? Oder sollte ich ein flammendes Plädoyer für einen Tiefbahnhof in Cottens schreiben, mit Liftzugang direkt in die City - pardon, zum Denner Satelliten? Dann würde auch der Freiburger Saanebezirk etwas Tolles kriegen, und dem BeHiG wäre Genüge getan.
Ihr merkt es: Ich schreibe besser gar nichts. Denn das Thema, das mich gerade umtreibt, ist nicht blogwürdig: Ich bin zwar ein bisschen frech, aber nicht komplett beratungsresistent.
Fein, diese sauren Gürkli. Das Glas ist schon wieder halb leer, aber ich habe noch Reserve im Keller. Für das nächste Mal, wenn mich der Blogfrust packt.


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